Vom 19. bis 24.April 2022 auf dem Kinzigtäler Jakobusweg
Gleich vorneweg: Es war wunderschön. Das Wetter meinte es gut mit uns und bescherte uns vier herrliche Frühlingstage, erst am fünften Tag zogen dunkle Wolken auf.
Wir, das waren Susi (73) mit Tochter Kathrin (44), beide voll Vorfreude auf unsere gemeinsame Zeit, aber inhaltlich nicht gut vorbereitet. Da war es ein Glück, dass ich den Wanderführer von Herrn Klein bestellt hatte, der uns mit vielen interessanten Informationen, Geschichten und Legenden auf dem Weg begleitet hat. Ganz besonders begeistert haben uns die ersten drei Etappen, wegen der landschaftlichen Vielfalt, auch der Informationstafeln zum Flößerhandwerk und nicht zuletzt die wunderschönen Kapellen, Klöster, Statuen und alle Hinweise zur Existenz dieses Weges.
Schade, dass wir Bruder Otto, der früher ein Punk und heute ein Einsiedler ist, in der Jakobskapelle über Wolfach nicht angetroffen haben. Das ist ein ganz besonderer Ort, der uns sehr beeindruckt hat. Unbedingt erwähnenswert und sehr zu loben sind die Markierungen auf diesen drei Etappen. Da hängen nicht nur die Schilder an den richtigen Stellen, nein, da schmücken auch echte Jakobsmuscheln das jeweilige richtungsweisende Schild. Immer wieder haben uns gefragt, wo die Muscheln alle herkommen und wie viele Säcke die Kinzigtäler Jakobusfreunde wohl in Finisterre bestellt haben. Wir beide haben uns über jede Muschel gefreut und sie dankbar begrüßt.
Wir fühlten uns sorgsam begleitet von den guten Geistern, die diese Wegmarkierungen angebracht haben, als wenn jemand seine Hand über uns gehalten hätte. Das war eine wunderschöne Erfahrung, die ich auf anderen Wegen, die ich gegangen bin, nicht so intensiv gemacht habe. Auf der 4. Etappe gab es einige kleine Irritationen, weil einige Schilder die Richtung nicht korrekt anzeigten.
Außerdem waren wir unaufmerksam und hatten uns verlaufen, sodass das Gefühl des göttlichen Beschütztseins sich vorübergehend verflüchtigte. Der letzte große Höhepunkt am Ende der 5. Etappe war das Bergle. So ein herrlicher Ort! Und so ein wunderschönes Panorama über das Kinzigtal bis zur Rheinebene, herrlicher Blick auf die Altstadt von Gegenbach, die Rebberge.... Wir haben gejubelt. Und obwohl wir beide nicht in der Kirche sind, verspürten wir einen spirituellen Schub auf dieser belebenden Wanderung. Vielen Dank für diese schöne Erfahrung.
Besonderen Dank an Herrn Schütz, der keine Mühe scheute, mir den bestellten Wanderführer zukommen zu lassen, obwohl ich vergessen hatte, meine Adresse anzugeben. Am Bahnhof in Offenburg stand Frau Schütz mit dem ersehnten Wanderführer in der Hand. Großartig!
Susanne Peter-Just