Beate und Manfred Schoch
Beate und Manfred Schoch

 

Von der Haustür an die Pyrenäen

 

Die Katholische Frauengemeinschaft Haslach hatten Beate und Manfred Schoch bereits zum dritten Mal zu einem Vortrag eingeladen. Zur Pilgerreise von zu Hause nach St. Jean-Pied-de-Port konnten die Referenten viele vertraute Gäste, aber auch neue Gesichter begrüßen.

 

Ziel des Ehepaares war es, entsprechend der Pilgertradition im Mittelalter, von der Haustür aus zu starten. Zeugen dieser Zeit sind die Jakobskapellen in Wolfach und Gengenbach. Auch finden sich hierfür Belege in den Haslacher und Gengenbacher Kirchenbüchern. Urkunden aus dem Archiv in Zell a. H. aus dem 17. Jhdt. dokumentieren die rege Pilgertätigkeit im Kinzig- und Harmersbachtal. So findet sich hier die Erlaubnis für zwei Handwerksgesellen zu einer „Pilgram Farth nach Sant Jacobsen in Hißspanien zu Com Postall“ und das Testament eines Oberentersbachers vor dessen Pilgerabenteuer.

 

Der Pilgerweg mit etwa 130 km führte in einer Woche von Hausach übers Landwassereck nach Elzach, Waldkirch und Freiburg. Vorbei an der Grüninger Kapelle, der ältesten Jakobuskapelle im Breisgau gelangte man über Ensisheim nach Thann.

 

Der Neustart in Thann stand unter dem Motto: „Soweit die Füße tragen.“ Aber es gibt auch andere Kriterien, die Hitze. So waren die knapp 300 km nach Vézelay geprägt von Temperaturen ständig über 30 Grad. Wasser fassen bei jeder Gelegenheit, vorrangiges Ziel immer ein Friedhof.

 

Welch eine Begegnung in der Kathedrale in Vézelay. Nonnen und Mönche des Ordens „Gemeinschaft von Jerusalem“. Engelsgesang nach einem anstrengenden Tag. In Nevèrs ist die Grabstätte der seligen Bernadette von Lourdes und hier musste das Pilgerpaar der Hitze Tribut zollen – ständig über 35 Grad und kein Ende in Sicht.

 

Also auf ein Neues. Auf der Via Limovicensis, auch Voie de Vézelay genannt, führt die Route nach Süden zu den Pyrenäen, ca 900 km.

 

Auf der bisherigen Strecke gab es nur wenige Pilgerbegegnungen, auch erforderte der Weg keine große körperliche Belastung, aber die Monotonie der weiten offenen Landschaft mit geringer Besiedelung erwies sich als eine große Herausforderung, nicht einfach zu ertragen. Limoges und Périgeux sind die nächsten größeren Städte, bevor der Pilgerweg im Department Landes in das größte zusammenhängende Waldgebiet Europas führt. Doch alsbald grüßen die Pyrenäen, Freude, aber auch ein wenig Traurigkeit, dass der Weg zu Ende ist.

 

Welch eine Freude nach 65 Etappentagen bei der Ankunft in St. Jean-Pied-de-Port: Fast wie abgesprochen, empfingen einige der Pilgerfreunde aus den vergangenen Wochen die Kinzigtäler.

 

Religion, Kultur, Natur, aber vor allem die menschlichen Begegnungen sind für die Referenten ein ständiger Antrieb, den Rucksack wieder umzuschnallen.

 

Dem Beifall und den interessierten Gesprächen konnten Beate und Manfred Schoch entnehmen, dass sie mit ihrem Vortrag den Gästen einen eindrucksvollen Abend bieten konnten.

29.01.2025


Quelle: www.neckar-chronik.de vom  18.10.2023


1. Termin: 1. Oktober 2019, 19.30 Uhr

„Die Seele geht am liebsten zu Fuß“,

 

führt von Hausach über das Landwassereck nach Freiburg und Thann im Elsaß, weiter durch die Franche-Comté und das Burgund nach Vézelay. Dort beginnt einer der vier großen mittelalterlichen Hauptwege durch Frankreich, die Via Lemovicensis, die durch das Limousin nach Aquetanien verläuft, und letztendlich nach St. Jean-de-Pied-de-Port führt.   

 


2. Termin: 15. Oktober, 19.30 Uhr

Camino del Norte – Der älteste Jakobusweg“

 

Die Urvariante des spanischen Pilgerweges ist unvergleichlich schön! Unberührte Küstenlandschaften, so wie der Atlantik sie in Jahrmillionen geschliffen hat, wechseln sich ab mit über und über grünen Wald- und Bergkulissen. Pilgerströme gibt es hier noch nicht. Ab Ribadeo führt der Weg nach Norden durch Galicien, trifft auf den Camino Francès, den bekannten Camino nach Santiago. Endpunkt und nochmals ein besonderer emotionaler Höhepunkt ist Muxia an der Costa da Morte mit dem Heiligtum Nosa Señora da Barca.

 

Von der Haustüre nach Santiago und Muxia

 

Vor 15 Jahren sammelten Beate und Manfred Schoch auf dem Oberschwäbischen Jakobusweg von Ulm nach Konstanz ihre ersten Pilgererfahrungen. In der Zwischenzeit sind es über 7000 km, die das Ehepaar auf unterschiedlichen Jakobuswegen, der Via Regia, dem Bonifatiusweg sowie dem Franziskusweg zurückgelegt hat. Nein, kein Bazillus, keine Sucht. Ernesto, Herbergsvater am Camino del Norte, nennt das Unterwegssein, die „Universität des Lebens“, keine Urlaubsreise, kein Konsumieren, kein Durchhängen, sondern eine höchst individuelle Angelegenheit, die Mut und Ausdauer bedarf; eine intensive Zeit des Lernens, des Erfahrens. „Wie es wirklich ist, einen Camino zu gehen, weiß ich erst, wenn ich es getan habe.“

 

Den Wunsch, den Camino nach Santiago an der Haustüre zu beginnen, wie es für die Pilger in den vergangenen Jahrhunderten selbstverständlich war, haben sich Beate und Manfred Schoch zwischenzeitlich erfüllt.

 

An zwei Vortragsabenden im Hausacher Pfarrheim St. Mauritius möchten sie Interessierte an dem knapp 2 500 km langen Weg teilhaben lassen.

 

Beate und Manfred Schoch freuen sich auf Ihren Besuch.

Die Spenden erhalten wie immer das
„Mai Tâm – House of Hope“ und das 

„Naza-Hospiz“ in Ho-Chi-Minh-City in Vietnam.

 


Gruppenbild nach dem Vortrag von Beate und Manfred Schoch:
Von der Haustüre nach Santiago / Muxia
2. Teil: Der älteste Jakobusweg

Beeindruckender Vortrag über den Camino del Norte

 

Beate und Manfred Schoch präsentierten im Kath. Pfarrheim in Hausach die Urvariante aller Jakobuswege, den Pilgerweg an der nordspanischen Atlantikküste. Über 110 Zuhörer von Schutterwald bis Horb erlebten einen außergewöhnlichen Abend. Breit gefächert die Interessen des Publikums. Eine stattliche Anzahl der Anwesenden war diesen Weg bereits selbst gegangen, viele persönliche Erinnerungen könnten so wieder wachgerufen werden. Nicht wenige tragen sich mit dem Gedanken, diesen Camino zu gehen, hofften auf einen Motivationsschub. Die dritte Gruppe kam mit der Erwartung, den über 900 km langen Pilgerweg,  informativ und authentisch miterleben zu können.

 

Die Referenten haben mit ihrem Vortrag wohl alle erreicht.

Beeindruckend die Präsentation der Espana Verde, des Grünen Spaniens, 600 km Atlantikküste im Norden und das ausgedehnte Bergland sowie die Picos de Europa im Süden; daran anschließend der 300 km lang Weg ins galicische Landesinnere nach Santiago de Compostela und an die Costa da Morte zum Marienheiligtum in Muxia. Immer wieder durften Beate und Manfred Schoch bei regionalen Veranstaltungen die Lebensfreude der Einheimischen in vollen Zügen genießen. Freude über jedes freundliche „Hola“, auch von den Sonnenanbetern am Strand,  und über herzliche Gastfreundschaft entlang des Weges.

 

Bereichernde und berührende Begegnungen mit Pilgern.  Ein Ehepaar ermöglicht dem krebskranken Freund, der sich über eine Magensonde ernährt, seinen Traum zu  realisieren. Emotional die Ankunft in Santiago, für das Pilgerpaar auch beim dritten Mal eine Achterbahn der Gefühle: Dankbar das  Ziel gesund erreicht zu haben, aber auch Traurigkeit, dass der Weg zu Ende ist. Wo auf der Welt gibt es einen Platz, an dem sich so viele Menschen voller Freude und Emotionen begegnen wie auf der Plaza de Obradoiro vor der Kathedrale?

 

Zum Abschluss des Vortrags berichteten Beate und Manfred Schoch über die von ihnen unterstützten Projekte, Mai Tâm, das Naza-Hospiz und Gary-Shelter in Saigon/Vietnam, wo die Spenden zu 100% ankommen und wertvolle Hilfe leisten.

 

Dem gelungenen Vortrag zollten die Anwesenden einen lang anhaltenden Applaus.

 


Quelle: www.bo.de
Quelle: www.bo.de