Mein Jakobusweg -Erinnerungen eines Jakobuspilger – Persönliche Begegnungen
Gerne komme ich der Bitte eines Pilgerfreundes nach und berichte gerne hier über meine Erinnerungen als Fußpilger auf Jakobus - Pilgerwegen. Es gäbe viel zu berichten, jeder Pilger weiß das, man könnte darüber ein Buch schreiben. Viele haben es ja auch getan. Neben der persönlichen Motivation, über die Wege, die persönlichen körperlichen Erlebnissen, die Weg-Stationen, die erlebte Natur, die Quartiere und dann über die Begegnungen mit Pilger, könnte ich vieles erzählen.
Hier möchte ich mich jedoch nur auf die für mich wertvollsten Erlebnisse, nämlich auf besondere, persönliche Pilgerbegegnungen mit Menschen beschränken. Und mit diesen persönlichen Gedanken bin ich wieder in Erinnerung gleich auf dem Jakobsweg.
Nach meiner persönlichen, spirituellen Motivation als Organisator und Pilgerbegleiter, durfte ich letztlich über die Jahre, das wirklich wertvollste in persönlichen Begegnungen erleben. Sie haben mich auch geprägt und helfen mir, auch nun im Alter gedanklich meine Erlebnisse neu zu erleben.
So einige, meine über Jahre gebliebene Erinnerungen:
So beim Gespräch mit einem Interessenten und seinen Worten, dass er eigentlich an Gott und der Kirche nichts am Hut habe, dann aber doch mit uns mit dem Leitwort: „Wer aufbricht, kommt auch Heim“ auf den Weg mitgegangen ist. Und dann nach der ersten Etappe sich entschuldigen wollte mit der Bitte, mit der Gruppe weitergehen zu dürfen. Jahre später dann hat mir ein damals ebenfalls mitgepilgertes Ehepaar berichtet, dass sie dieser Pilger später bat, als Taufpaten am Jakobustag für ihn bereit zu sein. Ist das nicht ein wunderschönes PILGER - Erlebnis ?
Oder die überraschende Begegnung unterwegs auf dem Spanischen Camino, mit einem vor vielen Jahren gemeinsamen Einsatz als ehrenamtlichen Malteser – Helfers aus Berlin.
Oder die zufällige herzliche Begegnung mit Pilger aus der badischen Heimat, in einer Kneipe, am Ziel und letzten Tag unsere Aufenthaltes in Santiago de Compostela.
Oder, bei einem Aufenthalt in einer Herberge in einem ehemals verlassenen Pilgerort auf dem Camino in Spanien.Und dabei die Begegnung mit dem Pilger und Organisator, der mit großem, persönlichem Engagement diesen Ort mit dem Bau von weiteren Einrichtungen, so für ein Begegnungshaus für Europäische Jugendliche, zu einem neuen bedeutenden Pilgerort, auch für dort inzwischen erfolgte Infrastruktur, wieder Zukunft gegeben hat. In Dankbarkeit denke ich so auch gerne an Pilger, die dem Jakobsweg durch Ihre persönliche Aktivität und Unterstützung eine Zukunft ermöglicht haben.
Oder, der persönlichen Tagesbegleitung in Santiago de Compostela mit dem u.a. aus Fernsehen und Beiträgen bekannten Pilger und Buchautor, der den Weg mit dem Rollstuhl gegangen war. Eine beeindruckende persönliche Begegnung, auch für mich, als langjähriger aktiver ehrenamtlicher Helfer für Behinderte bei den Maltesern.
Gottfried Eckmann
18.09.2021